Veranstaltungen: Berichte und Bilder 2010


Amelia Earhart –
eine tollkühne Pilotin und leidenschaftliche Frauenrechtlerin

 

"Please know I am quite aware of the hazards.
I want to do it because I want to do it. Women must try to do things
as men have tried. When they fail their failure must be but a
challenge to others." (A. Earhart, 1937)

 

Zwei Tage vor dem offiziellen Filmstart von "AMELIA" haben die ZONTA Clubs Frankfurt am Main, Frankfurt II Rhein-Main und Bad Soden-Kronberg am 15.06.2010 zu einer VIP-Preview ins Metropolis Frankfurt eingeladen. Mit der überaus großen Resonanz konnten die Organisatorinnen wahrlich nicht rechnen. Zweimal musste der Kinoraum wegen der vielen Voranmeldungen gewechselt werden; schließlich kamen über 400 Besucher!

Zur Erinnerung an Amelia Earhart verleiht ZONTA seit 1938 den "Amelia Earhart Fellowship Award" für Forschungsarbeiten, die einen Bezug zur Luft- und Raumfahrttechnik haben. Unterstützt werden junge Wissenschaftlerinnen, die eine Promotion oder einen vergleichbaren Grad anstreben. Das Stipendium beträgt z. Zt. 10.000 US-Dollar und wird jährlich an 35 Preisträgerinnen aus der ganzen Welt vergeben. Bislang haben 902 Frauen aus 64 Ländern (davon 26 aus Deutschland) Stipendien im Gesamtwert von über sieben Millionen US-Dollar erhalten. Der "Amelia Earhart Fellowship Fund" wird durch Spenden der einzelnen Zonta-Clubs getragen.

Erste deutsche Stipendiatin war 1979 – und im Folgejahr gleich noch einmal – Prof. Monika Auweter-Kurtz; sie erhielt den Preis für ihre Forschungen zur Wiedereintrittstechnologie und der Entwicklung von Plasmaantrieben für die Raumfahrtanwendung. In ihrem Kurzreferat betonte sie, wie hoch angesehen dieser Preis und wie vorteilhaft er für eine wissenschaftliche Karriere in einem noch immer von Männern beherrschten Wissenschaftsbereich sei. Viele der bisherigen Preisträgerinnen arbeiteten heute in der Forschung oder bekleideten leitende Positionen in der Industrie. Besonders freue sie sich darüber, dass neben ihr nun in Dresden eine zweite Preisträgerin einen Lehrstuhl für Raumfahrttechnologie innehabe. Heute leitet Frau Prof. Auweter-Kurtz das Steinbeis-Transferzentrum für Plasma- und Raumfahrttechnologie in Stuttgart, das sich als Bindeglied zwischen universitärer Forschung und industrieller Anwendung versteht.

Beeindruckend war auch der dann folgende Kurzvortrag von Kerstin Felser, Senior First Officer im Cockpit von Airbusflugzeugen. Hoch hinaus wollte sie schon als kleines Mädchen. Nach dem Abitur machte sie auf eigene Kosten ihren Pilotenschein. Dann wurde sie 1997 bei Eurowings Berufspilotin. Zwei Jahre später bewarb sie sich erfolgreich bei Lufthansa Cargo und flog ab sofort den dreistrahligen Luftfrachter Boeing MD 11. Sie und genoss das Fliegerleben. Und das in einer Umgebung, in der vornehmlich gestandene Männer unterwegs sind. Vorbild war und sei für sie Amelia Earhart. Nach sechseinhalb Jahren Frachtfliegerei wechselte Kerstin Felser zur Lufthansa Passage und fliegt seither als Langstreckenpilotin die Airbus-Typen A 340 und A 330. Zusätzlich arbeitet sie im Management als Referentin für Kommunikation. Das Fliegen dieser Maschinen, so betonte sie, sei keine Plattform für Abenteuer, sondern eine Managementaufgabe; höchstes Verantwortungsbewusstsein für Mensch und Technik sowie lebenslanges Lernen seien gefordert. Und die 37-Jährige stellt sich derzeit einer neuen Herausforderung: Sie hat sich als Pilotin für das neue Flaggschiff der Lufthansa-Flotte, den Airbus A 380, beworben und wird in Kürze zusammen mit einer weiteren Lufthansa-Pilotin zu den ersten Frauen gehören, die am Steuer der A 380 sitzen. Darauf freut sie sich sehr. Wir wünschen ihr "Happy Landings!", oder wie sagt man unter Piloten?

Mit diesen Kurzreferaten waren wir bestens auf den Film "AMELIA" eingestimmt, der das außergewöhnliche Leben der legendären Luftfahrtpionierin mit der zweifachen Oscar-Preisträgerin Hilary Swank in der Hauptrolle und dem Golden Globe-Gewinner Richard Gere als ihrem Ehemann unter der aufwendigen und teilweise bildgewaltigen Regie der Inderin Mira Nair beschreibt. Die Geschichte ist schnell erzählt: Fasziniert vom Fliegen, lässt diese Leidenschaft Amelia nicht mehr los. 1928 überquert sie mit zwei Begleitern als erste Frau den Atlantik – leider nur als Passagierin, was sie ärgert. Dennoch wird sie als Heldin gefeiert und zur "Frau des Jahres" gewählt. Vier Jahre später glückt ihr dann die Atlantiküberquerung allein. Sie erhält zahlreiche Ehrungen, erlebt einen kometenhaften Aufstieg in einer von Männern dominierten Welt und wird zu einem Idol der jungen amerikanischen Frauen, für deren Gleichstellung sie vehement eintritt – genial promotet von ihrem Verleger, den sie später nach mehreren Anträgen heiratet. Der von ihm entfachte, höchst gewinnträchtige PR-Rummel treibt die couragierte Amelia zusätzlich zu immer gewagteren Sensationsflügen.

 Kurz vor ihrem 40. Geburtstag will sie die Erde am Äquator umrunden. Den erstenVersuch muss sie schon wegen eines Startunfalls abbrechen; kurze Zeit später startet sie mit ihrem Navigator Fred Noonan erneut. Nach rund vier Wochen hat sie schon Dreiviertel der Strecke zurückgelegt, als sich ihre Spur verliert. Beim Start zur vorletzten Etappe reißt die Funkantenne, so dass eine Peilung nicht mehr möglich ist. Es können fortan nur noch Funksprüche abgesetzt, jedoch keine mehr empfangen werden. Die bis dato größte Suchaktion in der Geschichte der Luftfahrt wird nach gut zwei Wochen eingestellt. Am 2.7.1937 wird Amelia als verschollen und schließlich am 5.1.1939 für tot erklärt. Damit endet der Film.

Ein guter Stoff für großes Kino; eine faszinierende Hillary Swank, die Amelia Earhart tatsächlich ähnlich sieht, daneben ein etwas blass wirkender Richard Gere. Heftige Liebesaffären. Dennoch bleibt Vieles sehr oberflächlich – insbesondere die Psychologie der Figuren. Der Film hält sich nah an die historischen Fakten und lässt die vielen Spekulationen und Gerüchte, die sich um das Schicksal Amelia Earharts ranken, außen vor. Theorien zu ihrem Verschwinden gibt es zahlreiche, denn bis heute wurden ihr Leichnam, der ihres Navigators und auch das Flugzeug nicht gefunden. Dafür jedoch auf Gardner Island, einem Atoll der Phönixinseln, in deren Nähe sich das Drama abspielte, ein Plexiglas und Aluminiumblech, das vom Flugzeug stammen könnte, sowie einen Damenschuh. Ebenfalls dort gefunden wurden Teile eines menschlichen Skeletts, die einer nordeuropäischen Frau im Alter von Amelia zugeordnet werden könnten. Andere Gerüchte besagen, dass Amelia Earhart eine amerikanische Spionin war, deren Verschwinden planmäßig war, um japanische Armeestützpunkte auszuspionieren, oder dass sie auf den Marshallinseln notgelandet und von der japanischen Armee gefangen genommen worden sei. Nun soll eine weitere Expedition auf Gardner Island noch einmal nach menschlichen überresten suchen und mittels einer DNA-Analyse Licht ins Dunkle bringen. Warten wir's ab!

Einstweilen freuen wir uns über die Einnahme von rund 6.000 US-Dollar, die wir dem "Amelia Earhart Fellowship Fund" überweisen können. Allen, die zum Gelingen unserer Benefizveranstaltung beigetragen haben, den Organisatorinnen, Referentinnen, Sponsoren und Helferinnen sowie schlussendlich den vielen Gästen sei an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich gedankt.

 

Ruth M. Nitz
ZONTA Club Frankfurt II Rhein-Main

 

Mehr Bilder finden Sie in der Galerie.

 

Danksagung von ZONTA International

Dear Heike,

Thank you so much for this tremendous fundraising effort! What a wonderful boost to the Amelia Earhart Fellowship Fund.
I will certainly share your letter with others at Headquarters. It is inspiring to have such a bond between Zonta Clubs.
Congratulations to you all for such a successful event.

Best regards,

Christina Petzke
Contributions Coordinator
ZONTA INTERNATIONAL

 

Artikel zur Veranstaltung aus der FAZ.

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