Presseberichte

 

Frauen unterstützen Frauen

Der Zonta-Club sammelt Spenden mit einer Benefizgala

Heidi von Leszczynski wollte eigentlich nie einem Frauenclub beitreten, doch heute ist die pensionierte Kinderärztin sogar Gründerin und Präsidentin des Zonta Clubs Frankfurt II Rhein Main. Die Mitglieder des Clubs, allesamt Frauen setzen sich für die Gleichberechtigung der Frauen weltweit ein. Es gebe kaum Professorinnen an den Hochschulen, Frauen erhielten nicht die gleichen Gehälter und hätten nicht die gleichen Chancen, in leitende Positionen zu gelangen, begründet Leszczynski  ihr Engagement. "Wir sind kein elitärer Club, sondern ein Zusammenschluss von intelligenten Frauen, die sozial etwas bewegen wollen".

So luden die Zontas jetzt zur 10. Rosenmontags-Benefiz-Gala ins Hotel Frankfurter Hof ein. Neben afrikanischen Trommelwirbeln und lateinamerikanischen Rhythmen der Musikgruppe "La Ritma" setzte der Posaunenchor Offenbach auf bekannte Musik zum Mitsingen. Der junge Pianist Jan Rossa aus Prag, der 2004 den Wettbewerb "Play Mozart" in Mannheim gewonnen hatte, und die Jonglage-Künstlerin Julia Schmitz boten den Gästen ebenfalls ohne Gage ihre Künste dar.

Der Reinerlös des Abends von 3500 Euro wird dem "Mädchenhaus Frankfurt" und einem Projekt der Hilfsgemeinschaft für hochbegabte Kinder in Not (HIN) zugute kommen. Die Beratungsstelle des Mädchenhauses  will mit dem Zuschuss die Sprechzeiten verlängern für die Mädchen und jungen Frauen im Alter von zwölf bis 25 Jahren. Viele der Mädchen wenden sich in akuten Krisensituationen an die Betreuerinnen. Die meisten sind oder waren Opfer körperlicher, sexueller oder psychischer  Gewalt. Die HIN will mit der Spende eine Notschule für Hochbegabte unterstützen. Von diesen Kindern müssten 20 Prozent die Schule ohne Abschluss verlassen, da ihre Begabung nicht erkannt würde und sie in den normalen Unterricht nicht integrierbar seien, so Schulleiterin Anne Eckerle.

Die Zonta Ulrike Hein sieht sich als "gestandene Frau in einer Männerwelt". Sie möchte das Bewusstsein dafür, daß die Gleichberechtigung nicht selbstverständlich ist, an junge Frauen weitergeben. Als junge Richterin hatte die heute Fünfzigjährige lernen müssen, sich durchzusetzen. Oft hatten die Anwälte im Gerichtssaal die Richterin in ihrer schwarzen Robe für eine Beisitzerin gehalten. Seit 10 Jahren ist Angelika Bork schon eine Zonta. Für Sie sind die regelmäßigen Clubtreffen ein Ort der Geborgenheit, "eine richtige Oase". Hier sei es möglich, Netzwerke aufzubauen, und sie treffe mit Gleichgesinnten zusammen, die dieselben Problem hätten:  "Als Frau steht man noch immer auf einsamem Posten".

(elpo.)

Bericht aus der FAZ vom 9. Februar 2005

 

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