Ein spannender Morgen im Atelier von Monika Linhard
Am 24. November besuchten wir als vierte Veranstaltung unserer zac-Kunstführungen 2012 das Atelier der Frankfurter Objektkünstlerin Monika Linhard, die uns einen Einblick in ihre Installationen, Wand- und Raumobjekte sowie Fotografien gab. Die Materialien, welche die Künstlerin verwendet, sind in erster Linie Alltagsgegenstände, die man vor der Verarbeitung meist nur in ihrer ursprünglichen Funktion wahrgenommen hat: Plastiktüten, Tageszeitungen, Jalousien oder Wolldecken, die sie jedoch zerlegt, wieder in einer neuen Form zusammensetzt und dann raumgreifend inszeniert. Vertrautes wird fremd und neu. Form und Farbe dominieren nun die funktionalen Charakteristika der Ausgangsstoffe.
So schneidet sie zum Beispiel aus Wolldecken Dekorationselemente aus und drapiert sie unter lyrisch anmutenden Titeln wie „Rotes Laub“ oder „Grüne Rosen“ zur verbleibenden Negativform der Decke auf dem Boden dazu. Dann zerlegt sie Wohnraumjalousien aus Aluminium, arrangiert die Einzelteile in unterschiedlichen Längen neu und bringt sie wie ein Bild wieder an einer Wand an. Immer wenn jemand vorbeigeht oder auf andere Art und Weise ein Luftzug entsteht, geraten die Lamellen wellenartig in Schwingung. Der Reiz für den Betrachter liegt darin, Bekanntes in einem neuen Bezugsfeld wiederzufinden. Die Klarheit der Ausführung und der deutliche Blick auf die Raumwirkung in ihren Arbeiten lassen die bildhauerische Ausbildung der Künstlerin erkennen, die sich heute der Konkreten Kunst verbunden fühlt. Dabei fällt ihr besonderes Interesse am Seriellen durch alle Werkphasen hindurch auf.
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Wir waren sehr angetan von dem, was uns Monika Linhard gezeigt und vermittelt hat, und haben versprochen, 2014 zur Landesgartenschau nach Gießen zu kommen, wenn Monika Linhard dort eine Arbeit mit folienverpackten Heuballen präsentieren wird.
Ruth M. Nitz
ZC Frankfurt II Rhein-Main