Advocacy "Emanzipation im Islam" mit Sineb El Masrar

Der Zonta Club Frankfurt II Rhein-Main lud im Rahmen der Internationalen Kampagne ZONTA SAYS NO zu einer Podiumsdiskussion ein. Thema des Abends, der unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministers für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, stand, waren die Thesen zur „Emanzipation im Islam“ aus dem Buch der Marokkanisch-Deutschen Autorin Sineb El Masrar.

Wie in ihrem Buch thematisierte El Masrar auch in ihrem Impulsreferat wesentliche Fragestellungen zur Situation von Muslima in der Arabischen Welt, aber vor allem auch in Deutschland. Ihre Argumente boten die Basis für eine spannende Podiumsdiskussion mit ExpertInnen  aus den Bereichen der Soziologie, der Politik und der praktischen sozialen Arbeit. Die lebendige und häufig kontroverse Diskussion verfolgten mehr als 180 interessierte BesucherInnen. Dank großzügiger Spenden und Unterstützung konnte unser Zonta Club 4.000 Euro an das Projekt SABA der Crespo Foundation Frankfurt überweisen. 

Dr. Heike Brost

Die Frankfurt School of Finance and Management stellte die Räumlichkeiten für die Veranstaltung zur Verfügung. Frau Dr. Heike Brost, Leiterin Degree-Programs and Executive Education der Frankfurt School begrüßte die Gäste im Audimax in der Sonnenmannstraße in Frankfurt. 

Dr. Achim Michna

Stellvertretend für den Schirmherrn, Minister Stefan Grüttner, sprach Herr Dr. Achim Michna, Referatsleiter im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration. Er verdeutlichte, dass in einem Land, in dem jeder achte einen ausländischen Pass und jeder vierte einen Migrationshintergrund hat, diese Vielfalt auch bewusst gelebt werden muss. Dabei ist die Einbindung aller MitbürgerInnen in die hiesige Wertegemeinschaft, die Recht und Freiheit, aber auch Gleichberechtigung und Respekt sowie Wertschätzung und Verständnis als ihre Basis versteht, von großer Bedeutung. 

President Pia Ullmann

Die amtierende Präsidentin des Zonta Club Frankfurt II Rhein-Main, Pia Ullmann, hieß alle Gäste und TeilnehmerInnen willkommen und stellte die seit 1919 bestehende Organisation Zonta International dem Publikum vor. Dabei betonte sie die Bedeutung von Zonta International als Nicht-Regierungsorganisation, die bei der UNO seit Gründung im Jahr 1945 konsultativen Status besitzt. ZONTA Repräsentantinnen nehmen seitedem verschiedene Aufgaben in UN-Organisationen wahr, die sich für die Rechte von Frauen und Mädchen einsetzen.

Sineb El Masrar

Sineb El Masrar stellte in ihrem Impusreferat Thesen zu den Fragen auf, was und vor allem wer Muslima heute in Deutschland und weltweit daran hindert, ein emanzipiertes und selbstbestimmtes Le­ben zu führen. Diskutiert wurden diese im Anschluss von einem sachkundigen Podium. Teilnehmerinnen waren neben der Autorin Frau Prof. Dr. Susanne Schröter, Direktorin des Instituts für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frau Katja Werner, Geschäftsführerin der gemeinnützigen GMBH Von Ich Zu Ich und Herr Zafer Çin vom Projekt Heroes in Offenbach. Moderiert wurde die Diskussion von Rosemarie Tuchelt, Moderatorin bei HR2.   

Podium mit Sineb El Masrar

von li. Sineb El Masrar,  Katja Werner,  Zafer Çin,  Prof. Schröter,  Rosemarie Tuchelt

Prof. Susanne Schröter

Prof. Dr. Susanne Schröter, Leiterin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam (FFGI), Direktorin des Instituts für Ethnologie, Principal Investigator im Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Direktorin im Cornelia Goethe Centrum für Geschlechterforschung und Vorstandsmitglied des Deutschen Orient-Instituts brachte es in der spannenden Diskussion immer wieder auf einen Punkt: »Uns fehlt ein grundständiges Wissen über den Islam und das Leben der Muslime in Deutschland.«

Katja Werner

Katja Werner, Geschäftsführerin der gemeinnützigen GmbH Von ich zu Ich, ist Preis-trägerin der Integrationspreis der Stadt Offenbach 2016. Sie konnte ihre Erfahrungen aus der unmittelbaren Arbeit vor allem mit Frauen, aber auch Männern und Kindern mit Migrationshintergrund in die Diskussion einbringen. Dabei wurde deutlich, dass wir nur Bewegung in Integrationsprozesse bringen, wenn wir schematische Vereinfachungen im Umgang mit den Frauen und Männern vermeiden.

Zafer Cin, Sineb El Masrar

SineB ElMasrar mit Zafer Cin von HeRoes Offenbach

Zafer Çin griff bei der Diskussion ebenfalls auf seine konkreten Erfahrungen als Gruppenleiter des Projekt Heroes zurück, welches das Deutsche Rote Kreuz – Kreisverband Offenbach e.V. und das Netzwerk gegen Gewalt erstmalig in Hessen ins Leben gerufen hat. In dem Gleichstellungsprojekt engagieren sich junge Männer mit Migrationshintergrund im Alter von 16 - 21 Jahren für Gleichberechtigung und gegen die Unterdrückung von Frauen. Auch er macht in der Diskussion deutlich, dass es wichtig ist, die jungen Männer ernst zu nehmen und sie individuell an die Problematiken des komplexen Themas heranzuführen. In ihnen muss das Bewusstsein des Unrechts wachsen, damit auch nachhaltig eine Veränderung erzielt werden kann.

Rosemarie Tuchelt

Rosemarie Tuchelt moderierte souverän die lange und kontroverse Diskussion 

Crespo Foundation

Der Erlös der Veranstaltung kam den Bildungsstipendien des Projektes SABA von der Crespo-Foundation zugute, das jährlich 25 Frauen Schulbildungsabschlüsse ermöglicht und hierfür auch ein Mentoring Programm organisiert. Frau  Cora Stein (links im Bild), Referentin der Crespo Foundation erläuterte in der Veranstaltung das Programm und stand vor und nach der Veranstaltung mit ihren Schülerinnen für Fragen der Teilnehmer zur Verfügung.

Wir danken der Frankfurt School of Finance and Management und FPS Catering Frankfurt für Ihre großzügige Unterstützung.

 

 

 

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