Zum Auftakt der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag von ZONTA International (1919-2019) lud der ZC Frankfurt 2 Rhein-Main ins Historische Museum Frankfurt ein. Zehn ZONTA-Clubs in der Rhein-Main-Region haben gemeinsam eine Reihe von Benefizveranstaltungen organisiert, die –verteilt über das ganze Jubeljahr 2019 -den Geburtstag von ZONTA mit jeweils eigenen inhaltlichen Schwerpunkten feiern (der Veranstaltungskalender findet sich auf www.zonta100.org).
Es war ein Glücksfall, dass wir unser Benefizevent im Historischen Museum Frankfurt feiern durften, das derzeit ein historisches Ereignis feiert: Vor 100 Jahren erstritten Frauen das allgemeine Wahlrecht für Frauen in Deutschland. Das Museum würdigt diesen Geburtstag mir einer großem Jubiläumsausstellung: „Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht“.
125 Gäste waren unserer Einladung zu einem Empfang und einer Führung durch die Ausstellung gefolgt. In ihrer Begrüßung betonte unsere Präsidentin Katrin Lowitz die Nähe von ZONTA zu den Pionierinnen der ersten deutschen Frauenbewegung. (FOTO von Katrin L.) Danach erläuterte Dr. Dorothee Linnemann das Konzept der von ihr kuratierten Ausstellung. Frau Linnemann ist Historikerin, sie hat zusammen mit Jan Gerchow, dem Direktor des Historischen Museums, einen Bildband herausgegeben, der den Kampf für das Frauenwahlrecht nachzeichnet –vom Kaiserreich bis zur Novemberrevolution 1918, als der Weg frei wurde für Demokratie und die Gleichstellung von Frauen und Männern. (FOTO Linnemann)
Es folgte ein Grußwort von Sandra Cegla, der Bundesvorsitzenden des Deutschen Staatsbürgerinnen-Verbands (DSB), der aus dem ältesten deutschen Frauenverband Deutschlands, dem 1865 von Louise Otto-Peters gegründeten Allgemeinen Deutschen Frauenverein (ADF) hervorgegangen ist. In sehr persönlichen Worten schilderte Frau Cegla ihren Weg von der Kriminalpolizistin zur Akteurin in der Gleichstellungspolitik. (FOTO Cegla) Wie ihre Vorrednerinnen appellierte sie an die jüngere Generation, sich immer wieder bewußt zu machen, dass das allgemeine Wahlrecht für Frauen erst nach langen und verlustreichen Kämpfen erstritten werden konnte und dass Erfolge in der Gleichstellungspolitik in der BRD ohne die Pionierinnen der ersten Frauenbewegung undenkbar sind.
In professionellen und sehr anschaulichen Führungen erläuterten uns die Museums-guidesdie vier zentralen Themenbereiche der Ausstellung: die Situation von Frauen während der Kaiserzeit, erste Forderungen von Frauen nach politischer Teilhabe -mit eindrucksvollen Porträts der wichtigsten Protagonistinnen, die Zäsur des 1. Weltkriegs und das historische Jahr 1919 mit der entscheidenden Reichstagswahl und schließlich viele Bezüge zur Gegenwart. Trotz der Fülle der ca. 450 Exponatekonnten wir so einen vertieften Eindruck gewinnen von den turbulenten Anfängen der deutschen Frauen-und Demokratiebewegung. (FOTO von ZuhörerInnen).